Zukunftsmusik oder die Rolle von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum

Das Projektbüro Kultur mit einem Workshopformat zu Gast beim Nürnberger City Kongress 2025

Im Rahmen des City Kongresses 2025 und der „Zukunftsinitiative Innenstadt“, veranstaltet von der Stadt Nürnberg, Stab Innenstadt im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat, hatte auch das Projektbüro Kultur der Stadt Nürnberg unter der Leitung von Dr. Elisabeth Hartung die Möglichkeit genutzt, im Rahmen eines Workshops die Rolle von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum zu diskutieren und Ihr Mitwirken für die Gestaltung einer attraktiven Innenstadt vorzustellen.

Mit einem Impulsvortrag von Dr. Elisabeth Hartung unter dem Titel „Zukunftsmusik oder die Rolle von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum“ wurde den Workshop-Teilnehmer aus den Bereichen Stadtentwicklung, Einzelhandel, Kultureinrichtungen, sowie Finanzwesen anhand des Projekts Zukunftsmusik aufgezeigt, welche Chancen, Potenziale und Synergien Kunst und Kultur zur Belebung der Innenstadt bieten können – auch im Hinblick auf die Nutzung von Leerständen im Stadtbild. In anschließenden Gesprächsrunden und Gruppenworkshops, moderiert von Thorsten Bühner, Trainer & Stratege für Co-Creation, wurden daraufhin mögliche Handlungsszenarien und Lösungsansätze diskutiert und anskizziert. Ziel war es, die Bedeutung von Kunst und Kultur für eine vielfältige Stadtgesellschaft sowie für eine attraktive und lebenswerte Stadt der Zukunft sichtbar und erfahrbar zu machen.

Zahlreiche weitere, spannende Themen-Workshops wurden vom Stadtplanungsamt, dem Stab Stadtentwicklung, dem Stab Ökologie und Gesundheit, dem Direktorium Bürgerservice, der Congress- und Tourismus Zentrale, dem Referat Schule und Sport, sowie dem Stab Innenstadt im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat angeboten und trugen zu einem erfolgreichen City Kongresses 2025 der Stadt Nürnberg bei.

Rückblick - Debüt

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und dem Projektbüro Kultur der Stadt Nürnberg im Kontext des Projekts Zukunftsmusik x Dürers Echo präsentierte die Ausstellung „Debüt“ im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhofs künstlerische Arbeiten junger Absolventinnen und Debütantinnen der AdBK. Die vielfältigen Positionen – von Installation über Malerei bis hin zu Performance – griffen gesellschaftliche, kulturelle und technologische Fragestellungen auf.

Die feierliche Eröffnung fand am Montag, den 12. Mai, in besonderer Atmosphäre statt und markierte den Auftakt zu einer spannenden Ausstellungswoche. Bis einschließlich Samstag konnten Besucher*innen täglich am Nachmittag die Werke entdecken und die einzigartige Umnutzung der ehemaligen Verkaufsfläche erleben.

Den krönenden Abschluss bildete die Blaue Nacht am 17. Mai, bei der zahlreiche Besucher*innen die künstlerischen Interventionen und digitalen Beiträge in und rund um das Gebäude bestaunten.

Vielen Dank an alle, die dabei waren!

Fotos: Steffen Kirschner

Rückblick - Galerie Kaufhof

Am ersten Aprilwochenende war der ehemalige Kaufhof in Nürnbergs Innenstadt ein Hot-Spot für zeitgenössische Kunst und Design: Mehr als 20.000 Menschen flanierten bei schönstem Sonnenschein durch den Kaufhof und entdeckten viel Neues im Erdgeschoss, in temporär bespielten Läden und im öffentlichen Raum. Das Projektbüro hatte für das Wochenende des verkaufsoffenen Sonntags unter dem Motto "Zukunftsmusik meets Dürers E-c-h-o-o-o- Teil 1" ein vielfältiges Programm zusammengestellt.

Erstmals öffneten seit der Schließung von Galerie Kaufhof im Juni 2023 wieder die großen Eingangstüren in der Königstraße und der Breiten Gasse. 12 Nürnberger Galerien und Kunstvereine zeigten und verkauften in der Ausstellungsarchitektur des Kollektivs TAT aus Wien zeitgenössische Kunst. Vertreten waren klassische Galerien wie Oechsner, VON&VON sowie Bode, Künstlerverbände wie BBK und GEDOK ebenso wie die Vereine Edel-Extra, Kohlenhof und Der Kreis und das renommierte Nürnberger Institut für Moderne Kunst. Die Slow Art Galerie war mit einem bunten Angebot ebenso vertreten wie die Werkstattgalerie und der Kunstraum des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen e.V. In zwei Pop-up-Stores präsentierten und verkauften der Nürnberger Designverein und Team Sanity Base ausgefallene Designs aus dem Bereichen Print-, Produkt-, und Fashion. Die poppige Medienkunst von Tamiko Thiel regte die Passanten ein letztes Mal zu spielerischer Interaktion an, und die 20 beliebtesten Plakate werben weiterhin für die Demokratie. Raul Walch lässt am Turm von raumlaborberlin in der Pfannenschmiedsgasse zarte pastellfarbige Blüten wachsen.

Einhelliges Fazit der teilnehmenden Galerien und Gestalterinnen und Gestalter ist es, dass das Experiment Galerie Kaufhof gelungen ist. Der großzügige Raum ermöglichte ein neues Zusammenspiel, bot Platz für Austausch der Galerien untereinander und Raum für Gespräche und Aktionen und das Publikum staunte über die Vielfalt und die Möglichkeit der hiesigen Design- und Kunstszene. Die Kunst hat im ehemaligen Konsumtempel, der 1950 eröffnet wurde, wieder neue Freund*innen gefunden. 75 Jahre später war eindrucksvoll zu erleben, wie aktuell und attraktiv die Lage immer noch ist.

Fotos: Steffen Kirschner

Rückblick - Festival der Demokratie

An einem strahlenden Winterwochenende trotzten mehr als 3.000 Menschen der Kälte, um das Festival der Demokratie im ehemaligen Kaufhof zu feiern. Mit Blick auf die Bundestagswahlen am Sonntag kamen viele Künstler*innen zusammen, um die Bedeutung der Demokratie in Kunst und Kultur erlebbar zu machen. Am 22. und 23. Februar 2025 wurde das Areal rund um den ehemaligen Kaufhof zu einem lebendigen Ort der Kreativität und des Dialogs.

In den Räumen des ehemaligen Kaufhofs erlebten die Gäste ein abwechslungsreiches Programm. In der Anlieferungshalle begeisterten Rap- und Dance-Battles der Tanzschule Lawrays. Mehrere lokale Kunstkollektive stellten sich in Pecha-Kucha-Vorträgen vor, während das Kollektiv Laissez-Faire zu kreativen „Do-it-yourself“-Aktionen einlud. Autorin Kristina Lunz präsentierte ihr Buch „Empathie und Widerstand“, und Lars Henrik Gass sprach über neue Räume für freies Denken. Zudem wurden preisgekrönte Kurzfilme aus dem Archiv der Kurzfilmtage Oberhausen gezeigt, die sich mit Themen wie Jugend, Migration und Heimat beschäftigten.

Rund um den Kaufhof wurde die Atmosphäre von Musik dominiert, mit elektronische Klänge von Laissez-Faire e.V. sowie einem faszinierenden Zusammenspiel der Nürnberger Chöre rund um den hohen Turm in der Pfannenschmiedsgasse.

Besonders spannend war der Plakatwettbewerb, bei dem über 2.000 Menschen ihre Stimme abgaben, um für ihre Favoriten zu voten. Mehr als 100 beeindruckende Plakatentwürfe wurden eingereicht, die vielfältigen Perspektiven auf Demokratie widerspiegeln. Die besten Plakate werden im Laufe des Monats März rund um den Kaufhof aufgehängt und können dort bewundert werden.

Wir möchten allen danken, die zum Festival der Demokratie beigetragen haben – sei es mit ihren künstlerischen Beiträgen, ihren Plakaten oder durch ihren Besuch und ihre Stimmabgabe bei der Plakatwahl. Das Festival der Demokratie hat eindrucksvoll gezeigt, wie Kunst und Kultur die Werte unserer Gesellschaft fördern und zum Dialog anregen können.

Wenn ihr euch ein stimmungsvolles Bild von der Veranstaltung machen wollt, könnt ihr hier den tollen Film ansehen: Zukunftsmusik: Festival der Demokratie 22. und 23. Februar

Fotos: Steffen Kirschner
Film: 7streich

Rückblick - Avantgarde im Advent

Nach der erfolgreichen Eröffnung der Wintersaison der Zukunftsmusik am 16. November, bei der der Turm von raumlaborberlin in ein beeindruckendes neues Gewand von Raul Walch gehüllt wurde und die Schaufenster sowie ehemaligen Ladengeschäfte durch neue Medienkunst und interaktive Installationen erstmals wieder zum Leben erweckt wurden, ging es am 7. Dezember ebenso eindrucksvoll weiter.
Trotz Regen und winterlicher Kälte zog das vielfältige Programm zahlreiche Besuchende an. Interaktive Installationen und Performances verwandelten die Räume des ehemaligen Kaufhofs erneut in ein faszinierendes Erlebnis: Licht- und Klangwelten, teils immersiv, sorgten für staunende Gesichter, während Musik und DJs das Publikum zum Tanzen animierten und wärmende Feuertonnen und Suppen für eine einladende Atmosphäre sorgten. Kreative Workshops, wie die Textilveredelung von Team Sanity Base, und ungewöhnliche Perspektiven, wie die dystopische Installation einer Überwachungszentrale, fügten dem Abend weitere spannende Akzente hinzu.

Fotos: Steffen Kirschner

Ein gelungener Auftakt der Zukunftsmusik

Hinter uns liegt ein sonniges Wochenende voller Kunst, Kultur und Begegnungen. Die Eröffnung der Zukunftsmusik am 21. und 22. September 2024 war ein voller Erfolg! Die Pfannenschmiedsgasse verwandelte sich in einen lebendigen Treffpunkt, der ein buntes und vielschichtiges Publikum anzog.
Neue Perspektiven wurden entdeckt, inspirierende Gespräche geführt und Zukunftsvisionen geteilt.

Wenn ihr euch einen stimmungsvollen Eindruck von der Veranstaltung verschaffen möchtet, könnt ihr hier den tollen Film ansehen:
Zukunftsmusik: Eröffnungswochenende 21. und 22. September 2024 - YouTube

Die schönsten Momente haben wir als kleinen Rückblick in einer Fotogalerie festgehalten.

Fotos: Julien Fertl
Film: Frederik Seeberger

Interview mit Dr. Elisabeth Hartung

Die Transformation der Innenstädte ist eines der dringendsten Themen unserer Zeit. Was tun mit Leerstand? Mit der grassierenden Ödnis in vielen deutschen Fußgängerzonen? Wie kann die Stadtplanung positiv eingreifen? Was kann man tun für die Lebendigkeit urbanen Lebens – jenseits des reinen Konsums?

Marc Peschke (ARTMAPP) konnte Dr. Elisabeth Hartung, der Leiterin des Projektbüros der Stadt Nürnberg im Geschäftsbereich Kultur, einige Fragen zu dem bedeutenden Projekt stellen.


ARTMAPP: Liebe Frau Dr. Hartung, wie hält man eine Innenstadt lebendig?
Elisabeth Hartung: „Vielfalt“ ist der Schlüsselbegriff. Innenstädte werden zu lebendigen Organismen, in die Menschen auch in Zukunft gerne kommen und bleiben, wenn es unterschiedlichste Angebote gibt und Freiräume geschaffen werden. Menschen wollen und können nicht dauernd nur shoppen und konsumieren. Sie wollen Neues kennenlernen, Menschen treffen, Kultur erleben und ihre Freizeit verbringen. Die Innenstadt ist ein Lebensraum und sollte entsprechend vielfältig sein.


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Foto: Uwe Niklas

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